Die Wege zum Erfolg

Jörg Thiede, der Angler (Foto: Pavel Sticha)


„Nichts wird so respektiert wie der Erfolg.“
Kurt Tucholsky


Prof. Dr. Jörg D. Thiede - Unternehmer und Kunstsammler

Eines Tages - in der Jugend - schlug Jörg D. Thiede die Haustür hinter sich zu und machte sich auf seinen ganz persönlichen Lebensweg. Sein oberstes Leitmotiv: Geld verdienen in eigener Verantwortung und nicht abhängig von einer bürokratisch fremdbestimmenden Institution. Voller Energie und mit der positiven Einstellung, die Kämpfe des Alltags bestehen zu können, führte ihn seine Janusköpfigkeit letztlich zum Erfolg. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren - unter anderem verbrachte er mehr als zehn Jahre in der Schweiz - beschritt Thiede zwei parallele Wege: zum einen den als kreativer Theoretiker interdisziplinärer Wissenschaften, und zum anderen den des innovativen Praktikers. In den 80er Jahren entwickelte er komplexe, interaktive Datenbanken mit vernetzten Strukturen und Prozessen - die so genannten Suchmaschinen. Er war führend auf dem Gebiet der interaktiven Lehr- und Lernmedien, auf der Grundlage einer eigens dafür entwickelten multimedialen Didaktik. Schnell wurden seine erfolgreichen Produkte von der Konkurrenz imitiert, jedoch schöpfte er bis zum Schluss dieses Weges aus seinem Ideenpotenzial. Auszeichnungen nahm er als Multiplikatoreffekt für weitere Erfolge dankbar an. Den angefragten Bundesverdienstorden lehnte er ab.

Fast alle sieben Jahre musste Thiede eine unternehmerische Krise - verursacht von grundlegenden Marktveränderungen - mit viel Kraft und Fortune überstehen. „Im Magischen Dreieck - Rendite, Wachstum und Liquidität - hat die Liquidität höchste strategische Priorität“, betont der Unternehmer. Ohne Vermögen im Hintergrund, ist die Kreditwürdigkeit bei den Banken stets äußerst gering. „Geld und Anerkennung und damit zwangsläufig verbunden der Neid des Nachbarn führen nicht zum glücklichen Ziel“, sagt er rückblickend.

„Jeder benötigt in seinem Alltagskampf ein ganz persönliches Medium, das ein situativ-ganzheitliches Erleben und Genießen vermittelt“, vertritt Thiede. Er nennt dieses Medium „die emotionale Rendite“ - ein Tun für alle Sinne. Seit 30 Jahren beschäftigt er sich als Laie mit Kunst. „Jedes Kunstwerk erzählt seine Geschichte, von der Entstehung bis zum Erwerb“, schwärmt der Sammler, für den das handwerkliche Können des Künstlers besonderen Stellenwert hat. So spannt er in seiner Sammlung einen Künstlerbogen von Adolph von Menzel, dem Realisten, bis hin zu Salvador Dali, dem Surrealisten. Mit seiner Ehefrau Traute - er kennt sie fast 50 Jahre - und den Kindern Kay und Anja hat er 1998 eine Familienstiftung gegründet. Seit 2004 hat er ein Haus am See und lebt „in tiefer Kommunikation mit der Natur und meiner Sammlung“. In seinem Garten kann man „den großen Erpel“ streicheln - das Original des Entenbrunnens von August Gaul aus dem Jahr 1906. „Wenn es stürmt, beißt der Zander“, sagt Thiede. Dann sitzt er auf seinem eigenen Steg, angelt - und ist am Ziel.

Auszug aus dem Buch „Die Wege zum Erfolg“, Edition P. & P. Sticha, 2009, Herausgeber Pavel & Philip Sticha, 96 Seiten, ISBN 978-3928749343


Mit Beiträgen über Klaus Böger, Andreas Boehlke, Isa Gräfin von Hardenberg, Prof. Dr. Roland Hetzer, Joachim Hunold, Nikolai Makarov, Oliver Meyer, Prof. Dr. Peter Raue, Reinhard Freiherr von Richthofen-Straatmann, Lena Schöneborn, Stephan Schwarz, Andreas Sturmowski, Frank Zander, Marcus Zander, u.a.


Pavel Sticha

Pavel Sticha wurde am 31.05.1942 in Podebrady bei Prag geboren. Nach dem Abitur entdeckte er die Geheimnisse der Fotografie bei Prof. Ludvik Baran und Otakar Polivka in Prag. Seine Karriere als Fotojournalist begann bei der Prager Zeitung „Svoboda“ (dt. „Die Freiheit“). Seit seiner Übersiedlung im Jahr 1968 nach Berlin, wo er bis heute lebt und arbeitet, ist Pavel Sticha „Berliner“ und hat für deutschte und internationale Zeitungen und Magazine fotografiert. Als Journalist und Fotograf hat er 50 Länder in aller Welt bereist. Seine Fotografien hat Pavel Sticha in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und ist in diversen internationalen Sammlungen vertreten. Pavel Sticha wurde in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) berufen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem ersten Preis des Tschechoslowakischen Journalistenverbandes 1967 sowie dem ersten Preis der Internationalen Biennale humoristischer und satirischer Kunst im bulgarischen Gabrovo 1983.

Der Fotograf Pavel Sticha hat seine Werke der breiten Öffentlichkeit außerdem in zahlreichen Bildtextbänden vorgestellt: „Berlin“; „Berlin & Sanssouci“ (5 Auflagen); „Erfolg ist kein Zufall“ (4 Bände); „Fun in the Sun“; „Generationen - Väter, Töchter und Söhne“; „Kreuzberg“; „Menschlich gesehen“; „Momentaufnahmen“; „momentmal…“; „Pavel Sticha Photography“; „Saguaro“; „Zehlendorf“.

Anfang der neunziger Jahre hat sich Pavel Sticha selbstständig gemacht und als Berliner Verleger etabliert: Die Edition P. & P. Sticha hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Postkarten, Kalender und Textbildbände über Berlin-Brandenburg herausgebracht.

Offizielle Website von Pavel Sticha